DIE NASE nachGogol VON BOGNER


Kulturgeschichte des Abendlandes.
Story in 3 Erzähl-Spiel-Strängen
und einer Rahmenhandlung.




Aufgeführt u.a.:
• Freiburger Theater (Projekt "Russisches Erbe - Sowjetische Gegenwart")
• Junifestwochen Zürich ("Traditionen der Moderne in der Russischen und Sowjetischen Kultur")
• Woche des Gestischen Theaters Berlin ~-
• Alte Oper Frankfurt
Festival de Theatre Europeen Grenoble

und am Handlungsort der Gogol-Story:
• Petersburg - Leningrad - Sankt Petersburg: Theater Vremya

DIE NASE nach Gogol VON BOGNER
Gastspiel Leningrad Juni 1990
Theater Vremya

Bogner ist ein Kabarettist, der mit unverwechselbarer sozial-künstlerischer Kritik und philosophischem Geist den moralischen Zustand der Gesellschaft wiedergibt. Er ist der geborene Opponent, ausgerüstet mit Psychoanalyse, neuesten Methoden des Theaterspiels und dem Reichtum seiner Lebenserfahrungen. Bogner ist nicht nur ein ausgezeichneter Schauspieler, Mime und Clown, sondern auch Poet, Dramaturg und Regisseur.
Seine Unverwechselbarkeit auf der Bühne besteht in der Einheit des mündlich assoziativen Spiels und der momentanen genauen Reaktion.
Das Programm "SISYPHOS" ist das schöpferische Credo Bogners, aber erst ein Anfang im Vergleich mit dem zweiten Programm nach Motiven der Novelle "Die Nase" von Gogol. Hier schafft Bogner ein eigenes graphisches Porträt unseres inneren Zustandes. Ein Stimulus für die Schaffung des Stücks war die Identität des inneren Zustandes der Iiterarischen Sprache des Autors und die szenische Sprache der Schauspieler. Die Darstellung, mit der Bewegung in das Stück kommt, ist genau, wahrheitsgetreu und einwandfrei in der Logik. Sie zielt nicht gegen die Würde der im Saal Sitzenden.
Die Form der Aufführung - die Szenenparabel - ist eine verwirrende Form von Satire, Parodie, Groteske und Absurdität. Er gibt ein außergewöhnlich lustiges Spektakel, in dem sich Trauer und Hoffnungslosigkeit mit einer solchen Dichtheit darstellen.
Das Theater Bogners ist ein Minimum an Requisiten und Licht, zeichnet sich aber durch unerhörte Intensität der Darstellung auf der Bühne aus. Das Ziel ist die Herstellung des Kontaktes mit dem Publikum.

Larissa Melnikova
SOWJETKULTUR
Film und Bühne
Moskau 2.8.1990