Workshops

und:

Was ist Kunst?



Clown-Workshops. Auch ich biete Workshops an: «Finden des eigenen, radikal-ehrlichen Clowns. KEINE Clown-Gags. KEINE Clown-Tricks. Keine Pantomimen-Techniken.»











Einige Workshop-Tage: Miteinander Erfahren der eigenen Kraft, der eigenen Bedürfnisse, auch der (spielerisch zu bewältigenden) eigenen Ängste.

Am letzten Tag wird immer wieder an mich herangetragen drängendes Verlangen. Bedürfnis be-dürftiger Menschen «...aber HEUT' zeig uns doch noch, wie man sich als Clown in die Fresse schlägt, OHNE daß man sich weh tut! Zeig uns endlich noch, wie man sich in den Hintern tritt, OHNE daß. . . ! ! »

Workshop! Ich habe noch nicht und ich kann es (noch) nicht. Aber - MÜSSTE man da nicht in den Hintern treten, DASS es wehtut? ',
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«Menschen zum Lachen zu bringen - das ist eine große Kunst!» Ein enttäuschter Zuschauer (Atomwissenschaftler sei er) nach einer Solovorstellung im Scharfrichter-Haus Passau, im Gespräch zu anderen. So, daß ich's mithören konnte (sollte?). So, daß ich erfuhr, daß also ich KEIN «großer» Künstler sei - heißt: daß ich IHN nicht habe zum Lachen zu bringen vermocht.

«Aber wir haben doch dauernd, haben viel gelacht!» Entgegnung eines anderen Zuschauers. «Ja - aber: Bogner hatte keine Partner!!» (Wie, was, Partner?) Der andere zu ihm «Aber WIR waren doch die Partner!»

«Damit ICH lachen kann, müssen da zwei Clowns stehen, die sich gegenseitig fertigmachen. Dann kann ich lachen!»

Künstler, die diesen und solche «Zuschauer» zum Lachen bringen, die solche Menschen mit Kunstdarbietungen befriedigen, ihnen Kraft geben, finden dankbares Publikum zu Hunderttausenden. Aber

Aber- MÜSSTE man denen nicht, DASS?!
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«KUNST - Kunst ist mehr, als den Menschen so saublöd darzustellen, wie er wirklich ist!! » Erregter Ausbruch einer Zuschauerin, die nach einer meiner Vorstellungen beim Sommerfestival «Thearena Zürich» sich aus einer der hinteren Zuschauerreihen löste und nach vorne zur Bühne stürmte, sich zwanghaft vor mehr als dreihundert Zuschauern exponierend...

Ein Haßausbruch. Bodenlose Enttäuschung über das, was ich als «Kunst» vorzusetzen gewagt hatte: den Menschen so zu zeigen, wie er wirklich ist. (Warum ist das kein ungeheures Kompliment für einen Künstler?!)

In all den unzähligen Abhandlungen und endlosen Diskussionen über das, was wohl Kunst sei, hat es niemand, weder ein Kunstwissenschaftler noch ein Dichter, so knapp und klar formuliert, was Kunst denn zu leisten habe, auf daß sie Kunst sei:


Kunst?

K u n s t   i s t   m e h r   a l s

den Menschen
so saublöd darzustellen
wie er

WIRKLICH IST